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1. Das Deutsche Reich - S. 160

1905 - Berlin : Mittler
160 8 mit Mittel- und 9 mit Südamerika her. Zwei Linien ver- binden uns mit Ostasien, 13 mit Afrika und 2 mit Australien. Mit der Hebung der deutschen Seeschiffahrt hat gleich- zeitig eine mächtige Förderung des deutschen Schiffbaues stattgefunden. Einst bezog Deutschland seine besten Schiffe aus England, jetzt aber genießen die Werften von Hamburg, Bremen, Stettin und Danzig Weltruf, und nach eigenem Ge- ständnis der Engländer kann heute der deutsche Schiffbauer von dem englischen nichts mehr lernen. c. Das Seetelegraphennetz. Im Dienste der Weltpost steht nicht nur das völker- verbindende Meer mit seiner ins Riesenhafte gewachsenen Welthandelsflotte, sondern auch den Telegraphen hat sie sich in ihrem überseeischen Verkehr dienstbar gemacht. Ein ge- waltiges Seetelegraphennetz von 187 Millionen Seemeilen, das seinen Hauptausgangspunkt in Nordwesteuropa hat, stellt eine enge Verbindung unter den verschiedenen Nationen her und macht es möglich, daß ein Hamburger Kaufmann innerhalb weniger Stunden auf den Märkten zu New York oder zu San Francisco seine Wareneinkäufe machen kann. So ist auch das unterseeische Kabel für den internationalen Handelsverkehr von allergrößter Bedeutung. 14 große Kabel, die meist von England, Frankreich und Lissabon ausgehen, stellen die Ver- bindung Europas mit Amerika her. Bis zum Jahre 1900 war Deutschland in seinem Telegraphenverkehr mit Amerika auf das Ausland angewiesen ; aber seine hervorragende Stellung im Welthandelsverkehr erforderte, daß es sich durch Legung eigener Kabel vom Ausland freimachte. Dieser Notwendigkeit stellten sich aber große Schwierigkeiten entgegen, da eine Benutzung fremden Gebiets nicht zu umgehen war. Als erste Frucht fortgesetzter Bemühungen entstand im Jahre 1897 ein Kabel von Emden nach Vigo in Spanien, das eine Länge von 2060 km hat. Der ursprüngliche Plan einer Fortführung dieses Kabels nach Nordamerika mußte wegen der starken Inanspruchnahme auf der Strecke Emden—vigo aufgegeben werden. Doch schritt man bald zur Ausführung einer direkten Kabelverbindung von Emden über die Azoren nach New York, nachdem es gelungen war, bei den interessierten Regierungen die erforderlichen Landungsrechte zu erlangen. Am 1. September 1900 konnte dieses Kabel, dem man den Namen »Adlerlinie« gegeben hat und das 7671 km lang ist, in Betrieb genommen werden. Die ersten

2. Das Deutsche Reich - S. XI

1905 - Berlin : Mittler
— Xi — Tromnau, Kulturgeographie des Deutschen Reiches. Suppán, C. V., Wasserstraßen und Binnenschiffahrt. Schwabe, Binnenschiffahrt. Sympher, Der Verkehr auf deutschen Wasserstraßen. Paulitschke, Philipp, Geographische Verkehrslehre. Rasche, Emil, Produktion und Handel. Lötz, Verkehrsentwicklung in Deutschland. 1800—1900. Dix, Arthur, Weltwirtschaftsverkehr. Gebauer, H., Handbuch der Länder- und Völkerkunde. Andree-Deckert, Handels- unci Verkehrsgeographie. Jung, E., Weltpostverein. Jentsch, O., Unter dem Zeichen des Verkehrs. Statistisches Jahrbuch des Deutschen Reiches, herausgegeben vom Kaiser- lichen Statistischen Amt. Thieß, K., Geschichtsabriß der deutschen Schiffahrt im 19. Jahrhundert. —, Entwicklung der Hamburg-Amerikalinie von 1847—1901. Sympher, Die Zunahme der Binnenschiffahrt in Deutschland von 1875 bis 1895. —, Karte des Verkehrs auf deutschen Wasserstraßen im Jahre 1900. Die Woche, Heft 1. 1904. Friedrichson, J., Geschichte der Schiffahrt. Schünemann, C., Norddeutscher Lloyd. Berichtigungen. Seite 13, Zeile 20 lies acht statt neun. „ 53, „ 4 v. u. sind Werra und Fulda zu umstellen. „ 54, „ 15 lies Eggegebirge statt Erzgebirge.

3. Das Deutsche Reich - S. 148

1905 - Berlin : Mittler
148 — So steht Deutschland, das auch vor zwei Jahrzehnten durch Erwerbungen in Afrika und in der Südsee in die Reihe der Kolonialmächte eingetreten ist, stolz, mächtig und einig da, jenes Deutschland, das früher seiner politischen und wirtschaft- lichen Zerrissenheit wegen der Spott fremder Nationen war. c. Die Wege des deutschen Welthandels, aa. Seewege. Der Ozean ist die eigentliche »Hochstraße« des Welt- verkehrs. Auf ihm wird der bei weitem überwiegende Teil des Güteraustausches zwischen den verschiedenen Nationen vermittelt. Weltverkehr ist zum größten Teile Seeverkehr. Der Atlantische Ozean. Unter allen Seewegen ist er die wichtigste Fahrbahn und wird es auch aller Wahrscheinlichkeit nach für alle Zeiten bleiben. Auf ihm ist die Seeschiffahrt zu höchster Entfaltung gelangt, besonders seit jener Zeit, wo die Dampfkraft sich in ihre Dienste stellte. Das dichteste Netz von Dampferlinien ist über den Atlantischen Ozean ausgebreitet. Deutschland hat daran einen bedeutenden Anteil. Ungemein zahlreich sind die Linien, die von den Nordseehäfen Hamburg und Bremen ausgehen und die Verbindung mit der Ostküste von Nord-, Mittel- und Südamerika herstellen. Unter den Schiffahrtsgesellschaften, die diesen Verkehr vermitteln, ragen be- sonders zwei hervor : der Norddeutsche Lloyd und die Hamburg- Amerika-Linie. Außer diesen sind noch zwei andere in größerem Umfange an dem Verkehr mit Amerika beteiligt: die Hamburg- Südamerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft und der Ham- burger Kosmos. Am lebhaftesten gestaltet sich der Verkehr zwischen Deutschland und Nordamerika; aber auch der Güter- austausch mit Südamerika und Westafrika ist ein sehr reger. Die wichtigsten Zielpunkte für den deutschen Schiffsverkehr nach Amerika sind New York, Baltimore, Quebec, Halifax, Galveston, La Guayra, Manaos und Buenos Aires. Auch nach San Francisco an der Westküste von Amerika besteht ein regel- mäßiger Verkehr von Hamburg aus. Die Nordsee ist als Zugangsstraße zum Atlantischen Ozean für Deutschlands Welthandel von größter Bedeutung. Ihr Schiffsverkehr ist wahrscheinlich uralt wie der des Mittel- meers. So berichtet schon Tacitus von der Handelsblüte Londons. Genauer bekannt sind die gefürchteten Räuberfahrten

4. Das Deutsche Reich - S. 150

1905 - Berlin : Mittler
— 150 und der hauptsächlich vom Norddeutschen Lloyd, der Hamburg- Amerika-Linie und der Levante-Linie vermittelt wird. Das Mittelmeer zeigt schon im frühesten Altertum ein sehr reges Verkehrsleben. Zuerst waren es die Phönizier, dann die Griechen und Karthager, die mit ihren Fahrten das Mittelmeer belebten. Später wurden Massilia (das heutige Marseille), Alexandria und Byzanz (Konstantinopel) und zur Zeit der Kreuzzüge Venedig und Genua zu Brennpunkten des Mittelmeer- verkehrs. Mit der Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien verlor das Mittelmeer seine Bedeutung für den Weltverkehr, und erst die Eröffnung des Suezkanals hat es wieder zu Ehren gebracht und zu einem wichtigen Gliede in dem Seewege von Europa nach Indien und Ostasien gemacht. Der Suezkanal ist der erste künstliche Weltschiffahrts- weg, der seinesgleichen auch in ferner Zukunft kaum finden dürfte. Von dem Franzosen Lesseps erbaut, haben sich die Engländer mit der Zunahme ihres Einflusses in Ägypten in den Besitz dieses hochwichtigen Seekanals zu setzen gewußt. Und da sie neben diesem auch die bedeutsamen Knotenpunkte Gibraltar, Aden, Singapore und Hongkong besitzen, so be- herrschen sie gleichsam den gesamten Seeweg von Europa nach Indien und Ostasien. Der Indische Ozean. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß er schon früher als das Mittelmeer von einem regen See- verkehr belebt wurde. Eine größere Bedeutung für den Welt- verkehr erlangte er erst durch Vasco de Gama, der von der Südspitze Afrikas nach Indien vordrang. Der Bau des Suez- kanals hat seinen Verkehrswert weiter wesentlich erhöht. Für uns bildet er den Zugang zu unserem ostafrikanischen Kolonial- besitz, führt nach Ostindien, Australien und bildet die Durchgangsstraße nach unseren Kolonien in der Südsee. Die wichtigsten deutschen Dampferlinien, die von Europa aus ent- weder durch den Suezkanal oder um das Kap der Guten Hoffnung den Indischen Ozean befahren, sind: die Hamburg- Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd, die gemeinsam den Verkehr nach Ostasien betreiben, weiter die Ostafrika-Linie, die deutsche Dampfschiffsreederei in Hamburg, die Australia-Sloman- Linie und die Bremer Hansa. Der Große Ozean. Ehemals eine verkehrslose Wasser- wüste, ist heute der Stille Ozean zu einer wichtigen Straße des Weltverkehrs geworden. Wird aber erst durch den geplanten

5. Das Deutsche Reich - S. 151

1905 - Berlin : Mittler
151 Panamakanal die Verbindung zwischen dem Atlantischen und Großen Ozean hergestellt sein, dann können wir diese neue Bahn des Weltverkehrs zu den wichtigsten Welthandelsstraßen zählen. Deutschlands Interessen im Großen Ozean gründen sich einesteils auf die lebhaften Handelsbeziehungen mit auen wichtigeren Häfen Ostasiens, zum andern auf seinen bedeutenden Kolonialbesitz in der Südsee (der südliche Teil des Großen Ozeans). Der Handels- und Schiffsverkehr in den ostasiatischen Gewässern wächst von Jahr zu Jahr, und nächst der englischen spielt die deutsche Flagge die Hauptrolle. Selbst am Küstenverkehr Hinterindiens, Chinas usw. ist Deutschland in größerem Umfange beteiligt. Der Hauptverkehr von Deutschland nach Ostasien vollzieht sich auf dem Wege Hamburg—bremen—suez—singapore— Shanghai—j okohama. Die Südsee ist von ganz besonderer Wichtigkeit für Deutschlands wirtschaftliche und politische Interessen. Dort besitzen wir das Kaiser-Wilhelms-Land auf Neu-Guinea, den Bismarck-Archipel, die Salomonsinseln, den Marschall-Archipel, die Karolinen, Marianen und Palauinseln und den größeren Teil der Samoagruppe. Dieses Besitztum gibt dem Deutschen Reiche die Vorherrschaft über einen großen Teil des westlichen Großen Ozeans. Es beherrscht sowohl die Durchgangsstraße von Südasien und Australien nach Südamerika als auch die Fahrbahn von Japan nach Australien. Der deutsche Schiffs- verkehr in diesem Gebiete liegt hauptsächlich in den Händen des Norddeutschen Lloyd, der fortgesetzt bemüht ist, seinen Einfluß hier auszudehnen. Er unterhält auf den Linien Singapore—neu-Guinea—australien und Hongkong—marianen -—Karolinen—australien einen regelmäßigen Verkehr. Auf Grund eines Vertrages der Reichspostverwaltung mit der Jaluit- gesellschaft hat diese sich verpflichtet, eine Postdampferlinie von Sydney über Jaluit, Ponape, Yap nach Palau und zurück über Ponape, Jaluit nach Sydney zu unterhalten. bb. Übei'landwege. Bisher genossen die Seewege unter den Welthandelsstraßen den Vorzug. In neuerer Zeit aber legt man auch der Anlage gewaltiger Verkehrslinien über Land große Bedeutung bei. Für Deutschlands Welthandel werden zunächst nur zwei Uberlandrouten eine höhere Bedeutung erlangen, nämlich die

6. Das Deutsche Reich - S. 155

1905 - Berlin : Mittler
155 dampfer mit einer Besatzung von 6000 bis 7000 Personen und ein Betriebskapital von 110 Mill. Mark. Eine Vorstellung von den Riesenfortschritten dieser beiden Gesellschaften sowie der gesamten deutschen Schiffbaukunst erhält man, wenn man die heutigen Ozeanfahrzeuge mit denen vor 50 Jahren vergleicht. Der 1847 gebaute Segler »Deutschland«, der damals größte und schnellste der Hamburg-Amerika-Linie, hatte nur einen Raumgehalt von 717 Tons, während der im Besitze der Gesellschaft befindliche Postschnelldampfer gleichen Namens, der am 10. Januar 1900 auf der Werft des Vulkan in Stettin vom Stapel lief, 16 502 Tons faßt, also 23 mal größer ist als jener. Im Gegensatz zur Hamburg-Amerika- Linie, die gleich mit Beginn ihres Betriebes den transatlantischen Verkehr mit New York durch eine Anzahl guter Segelschiffe eröffnete, mußte sich der Norddeutsche Lloyd im ersten Jahre seines Bestehens auf einen Verkehr mit England beschränken, da die für die transatlantischen Fahrten erforderlichen Dampfer erst in England und Schottland in Bestellung gegeben werden mußten. Im Sommer 1858 konnte mit dem Dampfer »Bremen« der Schiffsverkehr zwischen Bremen und New York seinen Anfang nehmen. Die Hamburg-Amerika-Linie hatte bereits zwei Jahre früher die beiden Dampfer »Borussia« und »Hammonia« für den Amerikaverkehr in Dienst gestellt. Im Jahre 1860 wurde dem Norddeutschen Lloyd die Beförderung der amerikanischen und englischen Postsachen übertragen, was für die Weiterentwicklung dieses Unternehmens, die durch den amerikanischen Bürgerkrieg in den sechziger Jahren und durch den deutsch-französischen Krieg nur vorübergehend gehemmt wurde, von Bedeutung war. Zu der Linie Bremen —New York, die erst einen vierzehntägigen, seit 1867 aber einen achttägigen Verkehr unterhielt, traten neue Linien nach Baltimore, Westindien und Südamerika hinzu. Die letzt- genannte Linie mußte der fortgesetzten Verkehrssteigerungen wegen in zwei Routen (Brasilien und La Plata) geteilt werden. Die Hamburg-Amerika-Linie, die 1860 bereits 8 Dampfer für den überseeischen Verkehr besaß, dehnte ihre Fahrten nach und nach auf Westindien, Mexiko und Südamerika aus. Das 9. Jahrzehnt wurde für beide Gesellschaften dadurch von größter Bedeutung, daß der Norddeutsche Lloyd zu Anfang der 80 er Jahre Schnelldampfer, die Hamburg-Amerika-Linie gegen Ende dieses Jahrzehnts große und prächtig ausgestattete Doppelschraubendampfer in den Betrieb einstellte. Die Über-

7. Das Deutsche Reich - S. 156

1905 - Berlin : Mittler
156 — fahrt von Deutschland nach New York, die bis dahin über 12 Tage in Anspruch nahm, wurde nunmehr in 8 bis 9 Tagen ausgeführt. Das Jahr 1885 brachte einen für die Weiter- entwicklung des Norddeutschen Lloyd höchst wichtigen Vertrag mit dem Deutschen Reiche, auf Grund dessen von der Ge- sellschaft Postdampferlinien nach Ostasien und Australien ein- gerichtet und unterhalten wurden. Von Bedeutung für die Förderung des deutschen Schiffsbaues war diejenige Be- stimmung des Vertrages, welche forderte, daß die neuen Dampfer auf deutschen Werften gebaut sein mußten. Im Sommer 1886 kamen die Reichspostdampferlinien mit drei großen, von dem Stettiner »Vulkan« gelieferten Dampfern (»Preußen«, »Bayern« und »Sachsen«) zur Eröffnung. Die Hauptlinie nach China erhielt Anschlußlinien nach Japan und Korea, die australische Hauptlinie wurde mit Anschlußlinien nach den Samoa- und Tonjainseln versehen. Gleichzeitig kam auch die Zweiglinie Triest—brindisi—alexandrien in Betrieb. Zehn Jahre später richtete auch die Hamburg-Amerika-Linie, für die mit der Einstellung von Doppelschraubendampfern im Jahre 1889 die Zeit des grösten und schnellsten Aufschwungs begann, eine Linie nach Ostasien ein. Für ihre gewaltigen, herrlich ausgestatteten Postdampfer, mittels deren die Ge- sellschaft den Personen- und Warenverkehr in regelmäßigen Fahrten mit den fremden Weltteilen unterhielt, und die von den Passagieren ihrer außerordentlichen Bequemlichkeit wegen gern benutzt wurden, erhielt sie eine Subvention des Deutschen Reiches. Anfang der 90er Jahre folgte der Norddeutsche Lloyd mit der Einstellung von Doppelschraubendampfern nach und richtete außerdem 2 neue Linien Genua—new York und Bremen—new York ein. Letztere, hauptsächlich für den Frachtverkehr bestimmt, erhielt den Namen Rolandshnie. Als jüngstes Ereignis in der Geschichte der beiden Reederei- gesellschaften mag die Einstellung von modernen Riesenschnell- dampfern in den transozeanischen Verkehr erwähnt werden. Der Norddeutsche Lloyd machte darin mit dem Dampfer »Kaiser Wilhelm der Große«, der im Mai 1897 vom Stapel lief, den Anfang. Als dritten und größten stellte er im vorigen Jahre »Kaiser Wilhelm Ii.« in die Fahrt. Der größte Riesenschnelldampfer der Hamburg-Amerika- Linie ist die am 10. Januar 1900 in Betrieb gestellte »Deutsch- land«.

8. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 54

1908 - Berlin : Süsserott
— 54 — machen, wenn man bedenkt, daß der Detroitfluß (die Verbindung von Huron- und Eriesee) einen Gütertransport gleich drei Vierteln des Verkehrs aller deutschen Binnengewässer vermittelt. — Unter den Eisenbahnlinien (1906: 33 150 km) ist die Pacificbahn die hervorragendste. (Gib Ausgangs- und Endpunkte an ! Bezeichne Orte an ihrer Route !) Eine zweite Durchquerung Canadas (Winnipeg- Port Simpson) geht (1907) ihrer Vollendung entgegen und eine dritte wichtige Bahn (Port Simpson—prince Albert) ist im Bau begriffen. — Dem Außenhandel dienen die Häfen Halifax, Quebec und Montreal sowie Vancouver und Victoria, von welchen die britischen Linien nach Asien und Australien auslaufen (Kabelverbindung!). Von hervorragender Bedeutung ist Canada als Faktor in der großen Welthandelspolitik. Es ist das Durchgangsgebiet für den Schnellverkehr Europas nach dem fernen Osten ; die Route Southampton—tientsin ist schon jetzt mindestens zwei Tage kürzer, wenn sie über Montreal, als wenn sie über New York geht, und wird durch den erwähnten Ausbau der Bahnen nach Port Simpson weiter verbessert werden. Berück- sichtigt man, daß das Gewicht des Welthandels sich immer mehr nach dem Osten verschiebt, und daß Canada als Durchgangsgebiet dem Ver- kehr aus seinem reichen Hinterland Zufuhren in unbegrenzten Mengen eröffnet, so ergibt sich deutlich, welche außerordentlichen Interessen in dieser Richtung für die europäischen Großhandelsmächte liegen. Stelle die wichtigsten Ausfuhrartikel zusammen! Ein- geführt werden Fabrikate aller Art. Deutschland bezog 1906 von Britisch-Nordamerika für 11,3 Mill. M Waren, führte dagegen für 24,5 Mill. M. dorthin aus, in der Hauptsache Kleider und Eisen- bahnmaterial. Das handelspolitische Verhältnis zwischen den beiden Staaten erfuhr 1897 eine Trübung, als Canada die Zölle auf englische Ware um ein Achtel und später gar um ein Drittel heruntersetzte, was die deutsche Regierung veranlaßte, ihm die Meistbegünstigung zu entziehen. Canada beantwortete diese Maßregel mit einer Zollerhöhung von 33%% auf deutsche Waren, so daß unsere Ausfuhr dorthin wesentlich herunterging. Von jetzt ab wurden canadische Waren bei uns nach dem autonomen Zolltarif abgefertigt, und es ging nun die Einfuhr nach Deutschland noch mehr zurück als unsere Ausfuhr nach Canada. Dieser Umstand scheint die canadische Regierung bewogen zu haben, dem Zollkriege ein Ende zu machen. Sie hat 1907 einen neuen Tarif geschaffen, der auch dem Deutschen Reiche zugestanden werden soll, wenn dieses Canada wieder die Meistbegünstigung gewährt. b) Britisch-Westindien. In der Hauptsache bestehen die englischen Besitzungen zwischen Nord- und Südamerika aus der Insel Jamaika,

9. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 55

1908 - Berlin : Süsserott
— 55 — den Bahamainsein und dem größeren Teil der Kleinen Antillen, von denen Trinidad die bedeutendste ist. Alle diese Inseln haben für das Mutterland Bedeutung durch den Plantagenbau, der Zuckerrohr (Rum), Vanille, Kakao, Tabak, Kaffee hervorbringt. Kulturhistorisch denkwürdig ist die Insel San Salvador aus der Bahamagruppe (Landung des Columbus, 12. Oktober 1492). Reich an nutzbaren Hölzern, und daher wichtig für den englischen Schiffbau, ist der Bezirk von Britisch- Honduras. Hauptniederlassung Belize ; Ausfuhrartikel Mahagoni, Teak- und Campecheholz. Britisch - Guayana mit dem Hauptort George- town bringt reiche Erträge an Gummi, Hölzern, Tabak, Kakao, Vanille. 4. In Australien. a) Der Australische Staatenbund. Er besteht aus dem Festlande von Australien und der im Süden vorgelagerten Insel Tasmania (rund 8 Mill, qkm mit 4,4 Mill. Einwohnern) und liegt je zur Hälfte nördlich und südlich vom Wendekreise des Steinbocks. — Australien ist eine Hochfläche, deren Ost- und Westrand ziemlich stark ansteigt. Eine allmähliche Abdachung zur Küste bildet nur das Stromsystem des Murray mit seinem Nebenfluß Darling. Was ergibt sich daraus für den Verkehr mit dem Innern? Die fruchtbaren Tiefebenen liegen ganz verstreut, und die Besiedelung kann fast nur von der Küste aus erfolgen. — Das Klima Australiens ist, seiner Lage ent- sprechend, im Innern und im Norden heiß und trocken, im südlichen Teile gemäßigt und der Gesundheit zuträglicher. Für den Ackerbau eignet sich ungefähr die Hälfte der Boden- fläche, jedoch ist erst ein Vierzigstel davon in Anbau genommen. Im gemäßigten Süden gedeihen Weizen und Mais, im Gebirgslande Hafer. Die Kartoffel findet sich besonders in Tasmania und Neu- Süd-Wales, Reis- und Zuckerrohrkultur beginnt sich in den Flußtälern auszubreiten. Die Küstenstriche sind für Obst- und Gemüsebau geeignet; man zieht Bananen, Orangen, Ananas, Mandeln, Oliven und vom Obst der gemäßigten Zone Pflaumen, Pfirsiche, Erdbeeren. Auch gedeiht an sonnigen Gebirgsabhängen die Weinrebe. (Erste An- pflanzung von Deutschen!) Der Tabakbau (Neu-Süd-Wales und Victoria) ist von größerer Bedeutung als der Kaffeebau. — Die Tierzucht ist besser entwickelt als der Ackerbau. In den Steppen des Innern blüht die Schafzucht, welche im Jahre 1906/07 mehr als 2 Mill. Ballen Wolle i. W. von rund 600 Mill. M für die Ausfuhr lieferte (Zahl der Schafe 1902: 74,3 Mill. Stück). Abnehmer sind von

10. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 56

1908 - Berlin : Süsserott
— 56 — Sydney und Melbourne aus hauptsächlich Großbritannien, Frank- reich, Belgien und Deutschland. Das Fleisch wird ebenfalls und zwar in gefrorenem Zustande nach England ausgeführt. Die öst- lichen Kolonien besitzen gewaltige Rindviehherden und haben bedeutende Butter- und Käseproduktion. Große Erträge wirft ferner die Pferdezucht ab. Für Steppenreisen ist das Kamel ein- geführt worden, und es hat sich wie auch die vorgenannten sämtlich eingeführten Tierarten gut akklimatisiert, dagegen ist das eben- falls von Europa herübergebrachte Kaninchen zur Landplage geworden. Groß ist der Reichtum des Bodens an Mineralschätzen. Gold wird in Westaustralien, Victoria, Queensland und Neu-Süd-Wales in bedeutender Menge gefunden. Die Ausbeute betrug 1905 129 291 kg i. W. von 361 Mill. M. Die Goldausbeute der Hauptgoldländer betrug 1905: Britisch-Südafrika . . 460 Mill. M Mexiko.....68 Mill. M Union.......380 ,, „ Canada.....60 ,, „ Australien.....361 ,, ,, Britisch-Indien . . 49 „ ,, Russisches Reich . . 94 ,, ,, Silber liefert Neu-Süd-Wales (1905 für 31 Mill. M), Kupfer Tasmania und Süd-Australien. Weniger ertragreich sind die Zinn- und Bleigruben, ebenso die Kohlenbergwerke von Neu-Süd-Wales (Newcastle [1905 nur 6,7 Mill. t]). Zu erwähnen sind ferner noch Edel- und Wertsteine sowie Eisenerz. Wie die Landwirtschaft, so leidet auch der Bergwerksbetrieb, besonders die Goldwäscherei, zeit- weilig sehr unter der großen Dürre. Von einer entwickelten Industrie kann man in Australien trotz der reichen Bodenschätze noch nicht sprechen, obwohl vielfach Ansätze vorhanden sind; das Land ist vorläufig noch ein Rohstoff- exportstaat. — Handel und Verkehr leiden unter der ungeheuren Entfernung Australiens von der Landhalbkugel. Gib nach der Welt- verkehrskarte die Dauer einzelner Dampferfahrten an ! Für den Binnenverkehr spielen die Flüsse gar keine Rolle, weshalb man den Bau von Eisenbahnen energisch förderte (1906: 23 925 km). Anfangs- und Endstrecke einer transkontinentalen Verbindung sind schon weit ins Innere vorgerückt, dem Überlandtelegraphen folgend. Nenne die beiden Ausgangspunkte ! Die Hauptlinie des Südostens, Adelaide—brisbane durchfährt der Zug in 3% Tagen. \
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